„Göttinger Digitale Akademie – Nachhaltige Digitalisierung geisteswissenschaftlicher Grundlagenforschung an der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen für das 21. Jahrhundert (2022 – 2026)“
Die deutschen Akademien der Wissenschaften gehören mit ihren geisteswissenschaftlichen Langzeitforschungsprojekten zu den bedeutendsten Providern von Forschungsdaten im Bereich des kulturellen Erbes. Anspruch und zugleich Herausforderung der Akademien ist es, die in den Forschungsvorhaben erarbeiteten Daten der wissenschaftlichen und allgemeinen Öffentlichkeit barrierefrei und nachhaltig zur Verfügung zu stellen. Nur wenn die über zumeist mehr als zwanzig Jahre erarbeiteten Daten – z. B. Wörterbücher, Texteditionen oder Objektkorpora – mit sämtlichen Such- und Benutzungsfunktionen dauerhaft zugänglich bleiben, dürfen die erheblichen öffentlichen Fördermittel, die zu ihrer Gewinnung eingesetzt wurden, als nachhaltige Investitionen gelten.
Um dieses Ziel zu erreichen, muss sich die Göttinger Akademie in Zusammenarbeit mit der der Akademienunion und der Nationalen Forschungsdateninitiative (NFDI) dieser Herausforderung stellen und vor allem gemeinsam mit der NFDI Lösungen entwickeln und anwenden. Dies betrifft insbesondere folgende Arbeitsbereiche:
- Reference Implementation
- Portfolio Development
- Standardization Activities
- Community Activities
- Software Services
Im Rahmen des im Rahmen des Niedersachsen Vorab vom MWK geförderten Projekts „Göttinger Digitale Akademie. – Nachhaltige Digitalisierung geisteswissenschaftlicher Grundlagenforschung an der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen für das 21. Jahrhundert“ sind konkret 16 Arbeitsaufgaben vorgesehen, die in den kommenden 5 Jahren bewältigt werden sollen:
1. Projektkoordination
2. Kartierung und Typologie der Bestandsprojekte und Rückspielen der Informationen in das Forschungsinformationssystem AGATE
3. Implementierung von Best Practice-Lösungen für die unterschiedlichen Forschungsdatentypen (Sammlung, Wörterbuch und Edition) sowie ggf. Mischformen
4. Aufbau eines Webarchivs (webarchiv.adw-goe.de) für die AdWG mit Schwerpunkt auf Projektmetadaten und Standards
5. Aufbau einer adaptiven Servicestruktur für auslaufenden Projekte zur Konservierung des Know-how und zum Übergang der Digitalen Systeme in das Webarchiv
6. Unterstützung bei der Umsetzung der Mindeststandards von Datenmanagementplänen
7. Umsetzung Best Practices Software Sustainability
8. Umsetzung der NFDI-Guidelines zu dezentralisierten Datenplattformen für Wörterbücher lt. Maßnahmenkatalog des text+ Konsortiums
9. Technische Integration der Historischen Wörterbücher des Deutschen der AdWG in das Cluster „German Dictionaries in a European Context“ über eine REST Schnittstelle
10. Vorbereitung und Implementierung der Federated metadata and content search (FCS) für die Forschungsdaten der AdWG
11. Etablierung von LZA-Lösungen für Forschungsdatendumps auf der Grundlage der erhobenen Daten und durch Infrastrukturpartner bereit gestellten Lösungen
12. Implementierung der FAIR Prinzipien und Sicherung der Datenqualität in den Vorhaben über Schulungen und Vermittlung von externen Aufträgen zur Schaffung der Findbarkeit, der Zugänglichkeit, der Interoperabilität sowie der Wiederverwendbarkeit.
13. Nachnutzung Tools und Datendienste der NFDI inkl. Bereitstellung von Daten sowie Konvertierung und Metadatenmapping
14. Ausbau der Infrastruktur der Digitalen Akademie
15. Qualifizierung und Fortbildung der MitarbeiterInnen
16. Evaluation der Projektergebnisse und Verstetigung der erreichten Ziele und Qualitätssicherung
Um die oben genannten gemeinsamen Basisdienste zu schaffen und die Projekte nachhaltig auf die Integration in NFDI Strukturen vorzubereiten, bedarf es einer operativen informationstechnischen Unterstützung, der Bereitstellung von Expertise, der Standardisierung von Daten und Schnittstellen sowie der Beratung und Qualitätssicherung. Die Aufgaben, die eigentlich ein mehrköpfiges Team von Digital Humanities-Spezialisten und IT-Entwicklern erfordern, können im Rahmen des Projekts und mit den vorhandenen Mitteln nur erfolgreich gelöst werden, idem auf die vorhandenen Kooperationen zurückgegriffen und über die Vergabe von Einzelaufgaben wie Datenkonvertierungen, Mapping auf Standards und Schnittstellenprogrammierung das Projekt unterstützt wird.