Informationen zur Nationalen Forschungsdaten Infrastruktur (NFDI)
Die Nationale Forschungsdateninfrastruktur (NFDI) ist eine Initiative, die vom Rat für Informationsinfrastrukturen (RfII) lanciert, von der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz (GWK) initiiert und von Bund und Ländern finanziert wird. Mit ihr soll dem deutschen Wissenschaftssystem ein „bundesweites, verteiltes und wachsendes Netzwerk“ von Diensten und Beratungsangeboten für das Forschungsdatenmanagement zur Verfügung gestellt werden. Die entsprechende Bund-Länder-Vereinbarung wurde im November 2018 geschlossen. Der vereinbarte Förderumfang beläuft sich auf bis zu 90 Millionen Euro pro Jahr im Zeitraum 2019–2028.
Die Motivation der Initiative umfasst mehrere Aspekte. Erstens die Beobachtung, dass die allgegenwärtige Digitalisierung der Gesellschaft auch den Bereich der Wissenschaft in seiner ganzen Breite erfasst hat, bereits tiefgreifend verändert und dies in Zukunft verstärkt tun wird. Zweitens die Überzeugung, dass die Wettbewerbsfähigkeit und das Innovationspotential der deutschen Forschung und Entwicklung unmittelbar mit der Leistungsfähigkeit und Effizienz der Nutzung von digitalen Forschungsdaten zusammenhängen und dass diese Effizienz derzeit u. a. aufgrund kleinteiliger Strukturen, projektförmiger Initiativen, befristeter Finanzierungsmodelle und mangelnder Standardisierung nicht gegeben ist. Und drittens die Beobachtung, dass auch auf europäischer Ebene entsprechende Initiativen gestartet worden sind (insbesondere die European Open Science Cloud), an die die deutsche Forschungslandschaft anschlussfähig sein sollte und zu denen Deutschland mit der NFDI einen Beitrag leisten kann.
Weitere Informationsquellen: https://www.nfdi.de/ und https://base4nfdi.de/
Blogeintrag: Bericht vom Kick-off Meeting der Göttinger Digitalen Akademie am 15.9.22
Open-Access-Zeitschrift „Bausteine Forschungsdatenmanagement“
Daraus besonders interessant für die Geisteswissenschaften:
Nationale Forschungsdateninfrastruktur (NFDI) e. V.: Aufbau und Ziele
Sophie Kraft, Angela Schmalen, Hendrik Seitz-Moskaliuk, York Sure-Vetter, Jennifer Knebes, Eva Lübke, Elena Wössner 1-9 PDF
KonsortSWD: Vom Netzwerk zur integrierten Dateninfrastruktur der Gesellschaftsforschung
Betina Hollstein, Bernhard Miller, Pascal Siegers, Christof Wolf PDF
NFDI4CultureKonsortium für Forschungsdaten zu materiellen und immateriellen Kulturgütern
Dietmar Kammerer, Prof. Torsten Schrade, Martha Stellmacher Ph. D. 23-33 PDF
Interoperabilität von Metadaten innerhalb der NFDI Konsortienübergreifender Metadaten-Workshop am 2./3. Juli 2020
Dorothea Iglezakis, Marc Fuhrmans, Susanne Arndt, Évariste Demandt, Stephan Hachinger, Daniela Hausen, Giacomo Lanza, Johannes Lipp, Rainer Stotzka, Džulia Terzijska 124-135 PDF
Der NFDI4Memory Data Space als digitales Ökosystem für die historisch arbeitenden Wissenschaften, Gedächtnisinstitutionen und Informationsinfrastrukturen. Von Timo Holste und Matthias Razum (2024).
Stellungnahme des NFDI-Expertengremiums zur Zukunft der NFDI nach Auslaufen der BLV im Jahr 2028:
https://zenodo.org/records/13961033
Die Göttinger Akademie ist Partner im text+ und 4memory Konsortium.